
Februar 2019. Die Forscher Franziska Grüneberger und Thomas Geiger haben mit dem Altpapier-Faserwürfel ihr aktuelles Forschungsziel erreicht. Der Würfel beweist, dass sich riesige Berge von Altpapier in ein wertvolles und feuerfestes Dämmmaterial verwandeln lassen.
"Wir haben für die bereits am Markt etablierten Zellulosefasern der Isofloc AG nach einem geradezu magischen Bindemittel suchen müssen – ein Stoff, der möglichst von einer Sekunde auf die nächste wirkt", sagt Grüneberger. Durch die Rahmenbedingungen sollte das Bindemittel nachweislich ungiftig, günstig und in großen Mengen verfügbar sein. Schließlich fand sich eine Substanz aus der Lebensmittelindustrie. Laborversuche an der Empa und bei der Isofloc AG zeigten auch im Brandfall eine zuverlässige Verbindung des Zelluloseflockengefüges.
In der Verarbeitung werden künftig die Altpapier-Fasern automatisch in einen Hohlraum eingeblasen und sollen abschließend formstabil bleiben. So kann die Konstruktion bei Bränden geschützt werden. Am Ende soll die maschinell eingeblasene Dämmung so fest und formatfüllend im Bauteil sitzen wie eine von Menschenhand eingepasste Dämmplatte. Nur so kann sie die Hitze eines Feuers lange genug zurückhalten und einen vorzeitigen Abbrand der Konstruktion verhindern.
In einem Jahr, so schätzt man bei Isofloc, kann die neue Dämmung zusammen mit den passenden Einblasmaschinen auf den Markt kommen. Aus Bergen von Altpapier wird dann ein wertvolles Dämmmaterial, das nicht nur bei der Herstellung und im Einsatz große Mengen fossiler Brennstoffe einsparen hilft, sondern industriell als einziger loser Dämmstoff brandschutzwirksam eingesetzt werden kann.
Empa – Swiss Federal Laboratories for Materials Science and Technology
www.empa.ch
Letzte Aktualisierung: 14.02.2019