Offene Halle mit Stahlkonstruktion
Quelle: Institut Feuerverzinken GmbH

Planung | Ausführung 28. June 2023 Brandschutz von Stahlkonstruktionen durch Feuerverzinken wird vereinfacht

Der Brandschutz von Stahlkonstruktionen durch Feuerverzinken wurde mit der Aufnahme der DASt-Richtlinie 027 in die MVV TB 2023/1 zur geregelten Bauweise erklärt. Damit ist zukünftig keine Zustimmung im Einzelfall oder Bauartgenehmigung mehr erforderlich. In drei Bundesländern ist die Regelung bereits gültig.

In Deutschland war für den Brandschutz durch Feuerverzinken bis dato eine Zustimmung im Einzelfall (ZiE) oder eine vorhabenbezogene Bauartgenehmigung (vBG) nötig.

Mit der Aufnahme der DASt-Richtlinie 027 „Ermittlung der Bauteiltemperatur feuerverzinkter Stahlbauteile im Brandfall“ in die Musterverwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen (MVV TB) 2023/1 ist zukünftig eine ZiE beziehungsweise vBG nicht mehr erforderlich, weil hierdurch der Brandschutz durch Feuerverzinken zur geregelten Bauweise erklärt wurde.

Umsetzung der MVV TB in den Bundesländern

Da das Baurecht zur Hoheit der Bundesländer gehört, muss die MVV TB 2023/1 noch von den einzelnen Bundesländern umgesetzt werden, um dort Gültigkeit zu erlangen. Für Brandenburg, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern ist die Umsetzung bereits geschehen.

Eine Übersicht über den aktuellen Umsetzungsstand der MVV TB 2023/1 in den Bundesländern wird vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) online bereitgestellt.

Wie funktioniert Brandschutz durch Feuerverzinken?

Durch Feuerverzinken wird der Feuerwiderstand von Stahlkonstruktionen verbessert, da feuerverzinkte Stähle sich durch eine geringere Emissivität auszeichnen.

Emissivität ist ein Maß dafür, wie stark ein Material Wärmestrahlung mit seiner Umgebung austauscht. Gerade in der Anfangsphase eines Brandes führen verringerte Werte der Emissivität zu einer deutlich verzögerten Erwärmung der Stahlbauteile und können insbesondere bei Bauteilen mit einer ausreichenden Massivität wesentlich dazu beitragen, einen geforderten Feuerwiderstand von R30 zu erreichen.

Bereits realisierte Bauprojekte zeigen das Einsatzspektrum des Brandschutzes durch Feuerverzinken im Stahlbau. Dazu gehören z.B. Hallenbauten, Wohn- und Geschäftshäuser, Einzelstützen, Laubengangkonstruktionen oder Bauten wie Dachlandplätze oder industrielle Aufstockungen. Um die Feuerverzinkung als Brandschutz einzusetzen, muss mittels einer Heißbemessung den rechnerischen Nachweis erbracht werden.

Das Institut Feuerverzinken bietet dazu ein kostenloses Bemessungstool sowie weitere Informationen zum Thema Brandschutz durch Feuerverzinken inklusive der kostenlosen Downloadmöglichkeit der DASt-Richtlinie 027 an.

www.feuerverzinken.com/brandschutz

Im FeuerTrutz Magazin erscheint in einer der kommenden Ausgaben ein ausführlicher Artikel zum Brandschutz von Stahlkonstruktionen durch Feuerverzinken.

zuletzt editiert am 27.06.2023