Am 21. und 22. Februar 2018 kamen mehr als 8.000 Besucher zur 8. FeuerTRUTZ Internationale Fachmesse für vorbeugenden Brandschutz. Über 1.300 Teilnehmer zählte der parallel stattfindende Brandschutzkongress. Wohl nie zuvor trafen sich in Europa so viele Menschen, die im vorbeugenden Brandschutz arbeiten, an einem Ort.
Seit der ersten FeuerTRUTZ in Nürnberg im Jahr 2011 steigen die Besucher- und Ausstellerzahlen jedes Jahr kontinuierlich an. Durch die deutlich gestiegenen Ausstellerbuchungen und Anmeldungen für den Brandschutzkongress wussten die Veranstalter FeuerTRUTZ Network und NürnbergMesse auch im Vorfeld der diesjährigen 8. Ausgabe, dass dieser Trend wohl anhalten würde. Wie gut besucht, vielfältig und lebendig die beiden Tage im Messezentrum Nürnberg dann wurden, war in diesem Ausmaß dann aber doch eine positive Überraschung. Erstmals kamen 2018 deutlich mehr als 8.000 Messebesucher und über 1.300 Kongressteilnehmer auf der inzwischen europaweit größten Veranstaltung für den vorbeugenden Brandschutz zusammen (s. Infokasten "FeuerTRUTZ 2018 in Zahlen").
FeuerTRUTZ 2018 in Zahlen
- über 8.000 Messebesucher aus dem In- und Ausland (2017: 7.108)
- mehr als 1.600 Teilnehmer besuchten den Brandschutzkongress und die drei Tages-Seminare (2017: 1.500)
- Fachbesucher aus 40 Ländern (2017: 32); die Zahl der internationalen Fachbesucher hat sich gegenüber dem Vorjahr annähernd verdoppelt
- die Kongressbesucher konnten aus 12 Kongressblöcken mit insgesamt 36 Vorträgen wählen
- 286 Aussteller (2017: 275)
- Aussteller aus 16 Ländern (2017: 14)
- 15 Aussteller am Treffpunkt Bildung & Karriere
- rund 60 Stellenangeboten von ausstellenden Unternehmen auf der neuen Jobbörse
- Aussteller und Organisationen informierten die Messebesucher im Rahmen der Aussteller-Fachforen mit 45 Vorträgen über Produkte und Trends im Brandschutz
Kongress

Der diesjährige Brandschutzkongress stand unter dem Motto "Kostentreiber Brandschutz?" und bot in 36 Vorträgen Expertenwissen u. a. zu Baurecht und Brandschutzplanung.
Brandschutzmaßnahmen, so der Tenor im Kongressblock zu Brandschutz und Wirtschaftlichkeit, sind bei richtiger Planung und Ausführung keinesfalls Kostentreiber, sondern eine sinnvolle Investition in den Schutz von Menschen und Sachgütern. Die Referenten legten bei ihren Vorträgen zu diesem Kongress-Leitthema aber auch selbstkritisch den Finger in so manche Wunde der Brandschutzbranche. Es wurde u.a. deutlich, dass gute Brandschutzplanung nicht nur wirksame schutzzielbezogene Lösungen erarbeiten, sondern ihre Qualität auch im gelungenen Zusammenarbeiten mit den anderen beteiligten Gewerken, mit dem Auftraggeber und den Behörden beweisen muss. Für die Kongressbesucher bot dieser Themenblock sicherlich viel Stoff für Diskussionen in den Pausen und auf der Abendveranstaltung. Weitere Themen, die im Kongress dieses Jahr mit jeweils mehreren Vorträgen beleuchtet wurden, waren:
- Brandschutz im Detail,
- Anlagentechnik,
- Brandrisiko Fassade,
- Praxisbeispiele,
- Fachbauleitung Brandschutz,
- Baurecht und Haftung,
- Organisatorischer Brandschutz,
- MBO und MVV TB,
- Brandschutzplanung,
- Ingenieurmethoden im Brandschutz und
- Brandschutz und Barrierefreiheit.
Ein Thema, das die Kongressbesucher stark beschäftigte, war z.B., wie die im Sommer 2017 erschienene Muster-Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen (MVV TB) in Landesrecht umgesetzt werden wird und welche Auswirkungen das auf die tägliche Arbeit bei der Brandschutzplanung und -genehmigung haben wird. Die Referenten im entsprechenden Kongressblock konnten hier erste Fingerzeige geben und aufzeigen, wie es mit dieser wichtigen Umgestaltung des Bauordnungsrechts weitergehen wird.
Die Frage nach der Sicherheit von Wohn-Hochhäusern in Deutschland und im Ausland hielt die Brandschutzbranche und weite Kreise darüber hinaus seit dem tragischen Brand des Grenfell Tower in London im Juni 2017 in Atem. Dort hatte die Fassadenkonstruktion zur extrem schnellen Ausbreitung des Feuers beigetragen. Im Kongress gingen drei Experten aus verschiedenen Blickwinkeln auf die Frage ein, wie sicher die Fassaden deutscher Hochhäuser sind und ob hier Handlungsbedarf des Gesetzgebers besteht. Einigkeit bestand darin, dass neuere, nach der Muster-Hochhaus-Richtlinie erstellte Gebäude ein hohes Sicherheitsniveau bieten, u.a., da Fassadensysteme wie das des Grenfell Towers hierzulande verboten sind. Unterschiede zeigten sich jedoch in der Einschätzung von Dämmsystemen für Fassaden niedrigerer Gebäude.
Ein eigener Kongressblock beleuchtete das Spannungsfeld zwischen Barrierefreiheit und Brandschutz. Dr. Laura Künzer stellte in ihrem Vortrag u.a. Ergebnisse des vom BMBF geförderten Forschungsprojekts ORPHEUS vor. Sie zeigte auf, wie die besonderen Bedürfnisse von z.B. in der Mobilität oder Wahrnehmung eingeschränkten Menschen in die Gestaltung von Alarmierungseinrichtugen oder Fluchtwegen einfließen können. In einem zweiten Vortrag zum Thema erklärte Stephan Appel detailreich, wie eine barrierefreie Brandschutzplanung umgesetzt werden kann und auf welche Feinheiten dabei zu achten ist.
Die Kongressbesucher konnten zwischen den parallel laufenden Kongressblöcken frei wählen und haben zudem die Möglichkeit, die Auszeichnungen der weiteren Vorträge im Nachhinein im Internet anzusehen (s. Infokasten WebCast).
Erstmals wurden in diesem Jahr die Zuhörer durch ein interaktives Element zum Mitmachen eingeladen: In dem Vortrag "Abweichungen und Mängel in der Brandprüfung – wann und wie versagen Bauprodukte?" konnten die Zuhörer per Messe-App und mobiler Website über einige vom Referenten Thomas Krause-Czeranka gestellte Fragen abstimmen und sich so direkt am Geschehen beteiligen – zusätzlich zu der natürlich schon immer gegebenen Möglichkeit, im Anschluss an die Vorträge Fragen zu stellen.
Seminare
Die drei parallel zum Kongress stattfindenden Kompakt-Seminare boten den insgesamt ca. 300 Teilnehmern zudem ein vertiefendes Angebot zu den Themen Löschtechnik, Technische Gebäude-Ausrüstung (TGA) und Brandschutz in Bayern.
Das Seminar BRANDSCHUTZDIREKT Löschtechnik veranstaltete FeuerTRUTZ Network gemeinsam mit dem bvfa – Bundesverband Technischer Brandschutz e.V. Die Referenten beleuchteten die aktuellen technischen Fragestellungen zu Feuerlöschanlagen, anlagentechnischen Schutzkonzepten und entsprechenden Löschmitteln.
Das gemeinsame TGA-Expertenforum zum Thema "Im Brandfall gut vernetzt?" von FeuerTRUTZ und dem VDI bot aktuelle Informationen zu neuesten Entwicklungen und Regelungen aus den Bereichen TGA und Brandschutz.
Das Kompakt-Seminar "Brandschutz in Bayern" für Architekten und Behördenvertreter griff Neuerungen im bayerischen Brandschutz auf.
Kongressorganisator Günter Ruhe zeigte sich im Anschluss an die Veranstaltung zufrieden: "Aktuelles Wissen ist im Brandschutz durch nichts zu ersetzen. Der Brandschutzkongress und die drei Kompakt-Seminare unterstreichen die Bedeutung der FeuerTRUTZ mit einer nochmals höheren Beteiligung."
Messe

Die 286 Aussteller in den beiden Hallen der Fachmesse zeigten ein breites Spektrum an Produkten und Lösungen aus den Bereichen Anlagentechnik, baulicher sowie organisatorischer Brandschutz. Sie empfingen in diesem Jahr erstmals über 8.000 Fachbesucher. Mit zahlreichen Ausstellern und Besuchern aus dem Ausland war die FeuerTRUTZ 2018 noch einmal deutlich internationaler als in den Vorjahren. Der ausländische Besucheranteil verdoppelte sich annähernd und stieg noch stärker als die inländische Beteiligung. Stefan Dittrich, Executive Director FeuerTRUTZ, NürnbergMesse, erklärte dazu: "Die Zahlen belegen: Als Informationsplattform, die den deutschen und internationalen Markt abdeckt, ist die FeuerTRUTZ für Aussteller wie Fachbesucher interessanter denn je – gerade im Zuge europaweiter Harmonisierungsbestrebungen. Die FeuerTRUTZ ist der Pflichttermin der Brandschutzbranche."
Zwei Gemeinschaftsstände rundeten das Messeangebot für die Besucher thematisch ab: Auf dem Gemeinschaftsstand Treffpunkt Bildung & Karriere präsentierten 15 Anbieter Aus- und Weiterbildungsangebote für aktive und angehende Brandschützer. Die erstmals angebotene Jobbörse mit rund 60 Stellenangeboten der Aussteller bot dazu die passenden beruflichen Perspektiven.
Die wichtigsten Branchenverbände empfingen ihre Mitglieder und weitere interessierte Besucher ebenfalls an einem gemeinsamen Messestand und zeigten sich im Anschluss sehr zufrieden mit dem Verlauf der beiden geschäftigen Messetage.
Brandschutzkonzept des Jahres
Am zweiten Messetag überreichte das FeuerTRUTZ Network den Preis für eines der beiden mit dem "Brandschutz des Jahres" ausgezeichneten Brandschutzkonzepte an den Konzeptersteller Christian Steinlehner vom Architekturbüro K33 Riedner Wagner + Partner (München). Ausgezeichnet wurde in der Kategorie Schulbau und neue Lernlandschaften die Brandschutzplanung für den Neubau einer 6-zügigen Realschule mit 3-fach-Sporthalle, Versammlungsstätte, Tiefgarage und Wohnung sowie Kindertagesstätte an der Aschauer Straße in München.
Den ersten Platz teilt sich Christian Steinlehner mit Prof. Dr. Gerd Geburtig, der mit seinem Brandschutzkonzept für die Sanierung des Theaters der Stadt Wolfsburg ausgezeichnet wurde.
Weitere Informationen zu den Gewinnern in der Kategorie Brandschutzkonzepte 2018
Rahmenprogramm
Das Rahmenprogramm der FeuerTRUTZ 2018 verband Information, Austausch und Unterhaltung in einer facettenreichen Mischung. In zwei in die Messehallen integrierten Fachforen stellten 45 Referenten Lösungen und Konzepte der Aussteller-Unternehmen vor.
Einige Aussteller demonstrierten zudem die Leistungsfähigkeit ihrer Lösungen in Live-Vorführungen. Unter dem Motto ERLEBNIS Brandschutz fanden diese direkt an den Ständen, aber auch im Außenbereich des Messegeländes statt.
Bei der Abendveranstaltung im Anschluss an den ersten Messetag feierten mehr als 500 Brandschützer auf der After-Work-Party gemeinsam bis in den späten Abend.
Bildergalerie FeuerTRUTZ 2018
Fazit und Ausblick
Die Kombination aus Kongress, Messe und Rahmenprogramm bot den Besuchern der diesjährigen FeuerTRUTZ ein inhaltlich hochklassiges und abwechslungsreiches Programm. Das Feedback der Teilnehmer und Aussteller fließt nun in die schon laufenden Planungen für die kommende 9. Ausgabe der Messe mit Kongress in 2019 ein.
Der Termin für das kommende Jahr steht bereits fest: Am 20. und 21. Februar 2019 verwandelt sich das Messezentrum Nürnberg wieder in den Hot Spot der deutschen und europäischen Brandschutzbranche.
Stimmen zur FeuerTRUTZ 2018
Kathrin Rodenberg, Oryx: "Für uns ist die Feuertrutz 2018 ein voller Erfolg. Wir sind sehr zufrieden. Unser Ziel war der Markteintritt mit unserer neuen Marke ORYX und wir sind der Meinung, dass uns das gelungen ist. Die Qualität der Fachbesucher hat nochmals zugenommen. Wir haben auch den Eindruck, dass immer mehr Verarbeiter die Messe besuchen, auch das ist super für uns."
Jürgen Walter, Sachgebietsleiter vorbeugender Brandschutz, Stadt Frankfurt am Main: "Die FeuerTRUTZ ist eine schöne Veranstaltung – vor allem die Mischung zwischen den Tagungsvorträgen und der Messe. Man kommt hier auf seine Kosten."
Tanja Hagelganz, Marketing KEVOX: "Die FeuerTRUTZ 2018 ist sehr "overwhelming" - wie man im Englischen sagen würde. Wir hatten gestern teilweise Besucher in 3er-Reihen vor dem Stand – also vertriebstechnisch schon mal ein voller Erfolg. Es lohnt sich immer wieder, auf der FeuerTRUTZ zu sein – es ist mit eine der besten Veranstaltungen für uns. Wir lieben auch unseren Stand, den wir dieses Jahr haben, und sind stolz, uns hier mit dem "Produkt des Jahres", unserer App, präsentieren zu dürfen. Dafür bietet die FeuerTRUTZ eine tolle Fläche und wir erreichen genau die richtigen Menschen. Wir sind rundum glückliche Messeaussteller."