Eine Sammlung von Brandschutzsystem-Komponenten, darunter ein rotes Bedienfeld, ein Bildschirm und verschiedene Sensoren und Alarme.
Abb. 1: mBMA-System „MOBS“ (Quelle: C. M. Heim GmbH)

Planung | Ausführung 2025-10-06T08:05:48.363Z Mobile Brandmeldeanlagen

Aufbau, Bestandteile und Einsatzgebiete

Eine mobile Brandmeldeanlage (mBMA) ist eine Gefahrenmeldeanlage zur Brandfrüherkennung und Alarmierung, die für den temporären Einsatz vorgesehen ist. Sie ist dem anlagentechnischen Brandschutz zuzuordnen. Eine mBMA kann schnell errichtet und in Betrieb genommen werden. Des Weiteren ist sie dafür gedacht, flexibel an veränderte Grundrisse angepasst zu werden, z. B. entsprechend dem Bauablauf. Um diese Schnelligkeit und Flexibilität zu erreichen, wird im Regelfall ein Funkübertragungsweg verwendet.

In der alltäglichen Nutzung von Gebäuden gibt es unzählige Anwendungsfälle für eine mobile Brandmeldeanlage. Diese sind abhängig von der Art des Gebäudes sowie der notwendigen Maßnahme. Im Regelfall wird die mBMA als Kompensationsmaßnahme im Sinne des Brandschutzes eingesetzt.

Anwendungsfälle

Ein beispielhafter Einsatzgrund für mBMA sind Umbauten im laufenden Betrieb. Werden dabei Maßnahmen des baulichen oder anlagentechnischen Brandschutzes außer Betrieb gesetzt, muss dies in geeigneter Weise kompensiert werden.

Ein Beispiel dafür ist der Austausch von Brandschutztüren, die dem fachgerechten Verschließen von Öffnungen in Wänden mit Brandschutzfunktionen dienen. Sind diese Türen nicht mehr vorhanden, wird die Ausbreitung von Feuer und Rauch begünstigt. Dann kann die mBMA zur Brandfrüherkennung und Alarmierung der sich im Gebäude befindenden Personen eingesetzt werden [1]. Dies ermöglicht eine frühzeitige Alarmierung der Feuerwehr, die im besten Fall einen Brand in der Entstehungsphase vorfindet und bekämpft. Die Selbstrettung der Personen im Gebäude kann ebenfalls frühzeitig erfolgen, wenn die Verletzungsgefahr durch Feuer und Rauch noch geringstmöglich ist.

Mängel im baulichen, anlagentechnischen oder auch organisatorischen Brandschutz sind ein weiterer Grund für die Notwendigkeit einer mBMA. Ist z. B. eine bauordnungsrechtlich geforderte BMA in einem Gebäude verbaut, muss sie dauerhaft in Betrieb und funktionsfähig sein. Ist die BMA ganz oder in Teilen funktionsunfähig bzw. nicht mehr in Betrieb, muss auch dies mit geeigneten Maßnahmen kompensiert werden [2]. Dies kann auf unterschiedliche Arten erfolgen. Die beste Variante ist es, die Teile, die nicht mehr funktionsfähig oder in Betrieb sind, durch eine mBMA zu kompensieren. Dies stellt die technische Gleichwertigkeit zur BMA sicher.

Auch bei Neubauten kommt es regelmäßig zu Mängeln im Brandschutz oder verzögerten Ausführungen im baulichen bzw. anlagentechnischen Brandschutz. Dies gefährdet häufig eine fristgerechte Nutzungsaufnahme des Gebäudes. Oftmals sind die wirtschaftlichen Folgen dann beträchtlich. Eine mBMA kann in diesen Fällen ebenfalls als technische Maßnahme zur Kompensation der vorhandenen Mängel oder verzögerter Ausführungen eingesetzt werden.

Bei Neubauten und auch bei Sanierungen sind unter anderem der Bauherr und der Arbeitgeber dazu verpflichtet, eine umfassende Gefährdungsbeurteilung durchzuführen [3]. Stellen die Fachleute in ihrer Gefährdungsbeurteilung bei der Anwendung der Technischen Regel für Arbeitsstätten ASR A2.2 fest, dass bei einem Brand Gefahren für die Arbeitskräfte entstehen, muss dies kompensiert werden. Dies ist ein weiterer wichtiger Anwendungsfall für die mBMA mit Alarmierungsfunktion.

Die Brandfrüherkennung in Verbindung mit der Alarmierung (akustisch/optisch) dient zum einen dem frühzeitigen Alarmieren des abwehrenden Brandschutzes sowie von Personen wie etwa Brandschutzhelfern, zum anderen dem frühzeitigen Alarmieren der Arbeitskräfte auf der Baustelle. Da auch in diesem Fall je nach Baufortschritt noch kein qualifizierter baulicher Brandschutz (z. B. Brandschutztüren, Brandschotte) vorhanden ist, entsteht in Verbindung mit dem vorhandenen Lärm eine größere Gefahr für die Arbeitskräfte. Mit akustischen und optischen Signalgebern kann auf der Baustelle eine qualifizierte Alarmierung erfolgen, die die Arbeitskräfte wirksam alarmiert, mit der Folge einer verlängerten Zeit für die Selbstrettung und der Möglichkeit, gefahrloser zur zugeteilten Sammelstelle zu gelangen.

Grundlagen

Technische und organisatorische Einordnung

Eine mBMA sollte über ein Funksystem verfügen, um die Flexibilität und Schnelligkeit zu besitzen, die für den mobilen Einsatz erforderlich ist. Das Funksystem kann dazu herstellerabhängig in unterschiedlichen Varianten aufgebaut sein. Eine Zertifizierung des Funksystems einer mBMA nach DIN EN 54-25 ist nicht möglich; siehe dazu unten „Vorschriften und Richtlinien“.

Die mBMA ist Bestandteil des anlagentechnischen Brandschutzes. Somit ist die Anwendung der mBMA eine Maßnahme des vorbeugenden Brandschutzes und muss mit den Maßnahmen des baulichen, des organisatorischen und insbesondere des abwehrenden Brandschutzes abgestimmt und in diese integriert werden. Zusätzlich muss auch eine Abstimmung auf die weiteren verbauten brandschutztechnischen Anlagen erfolgen. Ohne dieses Vorgehen kann keine volle Wirksamkeit der mBMA erzielt werden. Die wichtigste Grundlage für eine voll wirksame mBMA ist die fachgerechte Planung, die immer projektbezogen für das jeweilige Gebäude erstellt werden muss.

Planung und Projektierung

Planung und Projektierung einer mBMA müssen erfolgen in Anlehnung an

  • DIN 14675-1,
  • DIN VDE 0833-1 und
  • DIN VDE 0833-2.

Eine vollständige Umsetzung dieser drei Normen ist nicht möglich; siehe auch dazu unten „Vorschriften und Richtlinien“.

Zu Beginn der Planungsphase werden die grundlegenden Anforderungen an die mBMA erarbeitet. Dieses Vorgehen sollte an das Brandmelde- und Alarmierungskonzept nach DIN 14675-1 angelehnt werden. Je nach Anwendungsfall können die Anforderungen von unterschiedlichen einflussnehmenden Akteuren gestellt werden.

Eine Planungsgrundlage ist das Brandschutzkonzept (BSK). Dabei kann es sich z. B. um ein bauzeitliches BSK oder ein genehmigtes BSK als Bestandteil einer Baugenehmigung handeln. Im BSK sind Vorgaben zur Auslegung der (m)BMA enthalten, die die (m)BMA in die ganzheitlichen Maßnahmen des vorbeugenden und abwehrenden Brandschutzes integrieren. Eine weitere Planungsgrundlage ist die gültige Baugenehmigung für das zu überwachende Gebäude. In der Baugenehmigung sind, falls notwendig, Angaben zum Brandschutz und zur BMA enthalten. Diese Forderungen müssen zwingend erfüllt werden. Des Weiteren werden von der Brandschutzdienststelle Anforderungen an die mBMA gestellt. Da eine mBMA keine BMA nach DIN 14675 ist, müssen die Anforderungen der Brandschutzdienststelle zwingend im Vorfeld besprochen werden.

Ein weiterer wichtiger einflussnehmender Akteur ist der Versicherer. Dieser führt unter anderem eine Risikobeurteilung zur Tarifierung durch und erstellt im Zuge dessen eine Liste mit Maßnahmen, die notwendig sind, um die Sachen zu versichern. Diese Maßnahmen sind Bestandteile der Versicherung und müssen umgesetzt werden, um den vereinbarten Versicherungsschutz aufrechtzuerhalten.

Ein weiterer einflussnehmender Akteur ist der Arbeitsschutz. Der Arbeitgeber ist unter anderem gemäß § 5 ArbSchG [4] und gemäß § 3 BetrSichV [3] dazu verpflichtet, Gefährdungsbeurteilungen durchzuführen. Im Rahmen dieser Gefährdungsbeurteilungen müssen, sofern notwendig, Maßnahmen zur Reduktion der Gefährdungen ergriffen werden [4]. Dies führt z. B. bei Baustellen häufig zur Forderung, eine mBMA als Maßnahme zur Brandfrüherkennung und Alarmierung der auf der Baustelle befindlichen Personen zu installieren. Dabei ist es von elementarer Bedeutung, die exakten Anforderungen des Arbeitsschutzes frühestmöglich zu berücksichtigen und die mBMA anforderungsgerecht zu planen. Wichtige Forderungen können z. B. sein: weitere akustische Signalgeber mit erhöhtem Schalldruckpegel (Lautstärke), zusätzliche optische Signalgeber oder auch eine erhöhte Zahl an Handfeuermeldern.

Der Umfang der Planung ist im Regelfall abhängig vom definierten Schutzziel der mBMA. Das Ziel der qualifizierten Brandfrüherkennung muss in jedem Fall erreicht werden. Wie anschließend mit dem detektierten Brand umzugehen ist, muss ebenfalls in der Planung festgelegt werden. In die Planung müssen alle wichtigen Fachleute und Entscheidungspersonen mit einbezogen werden. Welche Fachleute und Entscheidungspersonen die richtigen sind, ist abhängig vom jeweiligen Anwendungsfall. In den meisten Fällen kann dies einschließen

  • Baubehörde,
  • Gebäudeversicherer,
  • Brandschutzbehörde für den vorbeugenden und abwehrenden Brandschutz und
  • Kostenträger.

Die wichtigsten Klärungspunkte umfassen das Festlegen von

  • Schutzzielen,
  • Sicherungsbereichen,
  • Einfluss- und Störgrößen innerhalb des Sicherungsbereichs,
  • Internalarmen,
  • Fernalarmen und
  • Feuerwehrperipherien.

Vorschriften und Richtlinien

mBMA: kein Bauprodukt

Die Europäische Union erlässt Verordnungen, die für die Mitgliedstaaten rechtlich bindend sind und von ihnen umgesetzt werden müssen [5]. Dazu zählt die Verordnung (EU) Nr. 305/2011, die auch als EU-Bauprodukteverordnung (BauPVO) bezeichnet wird. Sie ist über die LBOs in Deutschland eingeführt.

Die BauPVO definiert ein Bauprodukt als ein Produkt, das dauerhaft mit dem Bauwerk verbunden sein muss [6]. Da die Bezeichnung und der bestimmungsgemäße Gebrauch eine mBMA als mobil definierten, kann sie nicht als Bauprodukt im Sinne der BauPVO gelten. Eine funkbasierte mBMA wird stattdessen als Funkprodukt im Sinne der Funkanlagen-Richtlinie RED 2014/53/EU behandelt und zertifiziert [7].

Anlehnung an DIN 14675-1, DIN VDE 0833-1, DIN VDE 0833-2

Im Nachfolgenden wird in ausgewählten Stichpunkten darauf eingegangen, warum eine mBMA nur in Anlehnung an die aufgeführten Normen geplant und betrieben werden kann. Die Anwendung der aufgeführten Normen für eine mBMA ist ein komplexes und umfangreiches Themengebiet, das immer projektbezogen betrachtet werden muss. Es kann daher keine allgemeine und vollständige Betrachtung erfolgen. Die DIN 14675-1 behandelt Aufbau und Betrieb von Brandmeldeanlagen. Die DIN VDE 0833-1 trifft allgemeine Festlegungen für Gefahrenmeldeanlagen für Einbruch, Brand und Überfall. Die DIN VDE 0833-2 trifft Festlegungen für Brandmeldeanlagen. Aufgrund des zuvor erläuterten Sachverhalts zum Thema „mBMA: kein Bauprodukt“ können die Anforderungen in DIN 14675-1 an die Verwendung von Geräten nach der EN-54-Normenreihe nicht erfüllt werden. Es können Geräte mit einer EN-54-Zertifizierung verwendet werden. Der bestimmungsgemäße Gebrauch gemäß Hersteller kann aber nicht erfolgen, da das Bauprodukt nicht fest mit dem Bauwerk verbunden wird. Bei den automatischen Brandmeldern und Handfeuermeldern ändert dies jedoch nichts am Detektionsverhalten, weshalb eine mBMA zwingend mit nach EN 54 zertifizierten Brandmeldern ausgestattet sein muss. Bei den weiteren Kapiteln (z. B. Inbetriebsetzung, Abnahme, Feuerwehrlaufkarten) sollte projektabhängig eine Anwendung der notwendigen Kapitelanforderungen erfolgen.

Gemäß DIN VDE 0833-1 müssen Planung, Errichtung, Erweiterung und Änderung einer Gefahrenmeldeanlage von einer Elektrofachkraft für Gefahrenmeldeanlagen übernommen werden [8]. Da eine mBMA aufgrund der Flexibilität auch vom Betreiber selbst geplant werden muss, ist dies in Einzelfällen nicht umsetzbar. Wichtig ist, dass der Betreiber besonders darauf achtet, dass der Betrieb bestimmungsgemäß und nach Herstellervorgaben erfolgt.

Die Energieversorgung kann herstellerabhängig, projektabhängig und im Bedarfsfall nach DIN VDE 0833-1 erfolgen. Die Energieversorgung einer Zentraleinheit kann über das allgemeine Versorgungsnetz in Verbindung mit einem Akku erfolgen. Die Anforderungen an den Betrieb können ebenfalls fast vollständig umgesetzt werden. Insbesondere auf die regelmäßigen Begehungen, Inspektionen, Wartungen und notwendigen Instandsetzungen muss geachtet werden. Dies muss auch bei einer mBMA von einem qualifizierten Instandhaltungsbetrieb und/oder vom Hersteller übernommen werden. Um dies zu garantieren und sich selbst abzusichern, sollte der Betreiber einen Instandhaltungsvertrag abschließen.

Zusätzlich muss dem Betreiber der mBMA ein Betriebsbuch zur Verfügung gestellt werden. Eine Abweichung kann erfahrungsgemäß das Qualifikationslevel der eingewiesenen Person sein. Daher ist bei der Einweisung auf die notwendigen und bei der Person vorhandenen Fähigkeiten zu achten.

Gemäß DIN VDE 0833-2 müssen Bestandteile einer Brandmeldeanlage der jeweiligen Norm der Reihe DIN EN 54 entsprechen [9]. Warum dies bei einer mBMA nicht möglich ist und warum trotzdem einzelne nach EN 54 zertifizierte Komponenten verwendet werden können, wurde in den vorherigen Textabschnitten behandelt. In der Praxis findet die Festlegung der Alarmorganisation Anwendung.

Aufbau und Bestandteile einer mobilen Brandmeldeanlage

Ein rotes Feuerwehr-Bedienfeld mit Anzeige und Handmelder.
Abb. 2: Feuerwehr-Informationszentrale MOBSfiz (Quelle: C. M. Heim GmbH)

Aufbau

Eine mBMA besteht aus unterschiedlichen Komponenten, die der Funktion der Komponenten einer BMA entsprechen (Abb. 1). Die Komponenten können je nach Hersteller unterschiedlich sein. Daher wird im Nachfolgenden auf einen von mehreren möglichen Aufbauten eines mBMA-Systems eingegangen.

Zentraleinheit: Die wichtigste Einheit ist die Zentraleinheit. Die Zentraleinheit entspricht im Prinzip der Brandmeldezentrale einer BMA, verfügt aber nicht über alle Funktionen und Schnittstellen nach EN 54-2. Die Hauptfunktionen der Zentraleinheit sind das Aufnehmen und Verarbeiten von Alarmen und Störungen sowie die Verwaltung der grundlegenden Einstellungen des mBMA-Systems. Des Weiteren kann auf dem Display der Zentraleinheit abgelesen werden, welcher Brandmelder einen Alarm erzeugt hat oder welche Störung vorliegt. Zur flexiblen Anpassung des mBMA-Systems können mehrere Zentraleinheiten mittels einer Ringbusleitung miteinander verbunden werden.

Übertragungseinrichtungen: Innerhalb dieses Ringbusses können weitere Komponenten ergänzt werden. Dies umfasst eine Übertragungseinrichtung, die unter anderem mittels eines bzw. mehrerer Sprachanrufe oder auch anhand eines Digitalprotokolls zur Weiterleitung des Alarms verwendet werden kann. Eine weitere Komponente, die in den Ringbus eingefügt werden kann, ist die Übertragungseinrichtung zur Anbindung der mBMA an eine Webplattform. Diese Webplattform dient dem Verarbeiten von Alarmen und Störungen und der Verwaltung der mBMA.

Eine mobile Brandmeldeanlage in leuchtendem Orange mit einem weißen Rauchmelder an der Vorderseite.
Abb. 3: Automatischer Brandmelder FRM O2 (Quelle: C. M. Heim GmbH)

Feuerwehrperipherie : Des Weiteren kann Feuerwehrperipherie in den Ringbus eingefügt werden. Dies kann eine Feuerwehr-Informationszentrale (FIZ) (Abb. 2) bzw. ein Feuerwehr-Bedien- und Informationssystem (FIBS) umfassen. Das FIZ/FIBS dient der Feuerwehr zum Bedienen der mBMA sowie dem eindeutigen Lokalisieren des ausgelösten Brandmelders. Daher ist am FIZ/FIBS im Regelfall ein Depot zur Aufbewahrung der Feuerwehrlaufkarten vorhanden.

Brandmelder: Die mBMA kann entsprechend den Anforderungen mit unterschiedlichen automatischen Brandmeldern ausgestattet werden (Abb. 3). Darüber hinaus stehen zur manuellen Auslösung Handfeuermelder zur Verfügung.

Signalgeber: Zur Alarmierung der Personen im Sicherungsbereich kann die mBMA zusätzlich mit akustischen und optischen Signalgebern ausgestattet werden.

Funkverstärker : Für einen störungsfreien Betrieb in Abhängigkeit vom überwachten Gebäude, Schiff usw. kann es notwendig sein, Funkverstärker einzusetzen. Diese dienen zusätzlich als akustische und optische Signalgeber.

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Alarmierung und Alarmweiterleitung

Akustische Signalgeber

Bei einer notwendigen Alarmierung von Personen im überwachten Bereich sollten akustische Signalgeber eingesetzt werden. In der Planungsphase sollte abgestimmt werden, ob eine Planung der akustischen Signalgeber nach DIN VDE 0833-2 notwendig ist.

Grundsätzlich sollte beachtet werden, dass akustische Signalgeber nach DIN EN 54-3 verwendet werden, die den Signalton nach DIN 33404-3 ausgeben [9]. Dessen Lautstärke muss bei einer Planung nach DIN VDE 0833-2 in Ruhebereichen auf Ohrhöhe schlafender Personen mindestens 75 dB(A) betragen.

In den weiteren Bereichen muss der Schalldruckpegel des akustischen Signalgebers mindestens 10 dB(A) oberhalb des vorhandenen Störschallpegels liegen [9]. Ist dies nicht möglich, können zusätzlich z. B. optische Signalgeber verwendet werden.

Optische Signalgeber

Zur Alarmierung von Personen in Bereichen mit einem hohen Lärmpegel kann es notwendig sein, optische Signalgeber zu verwenden. Diese sollten die akustische Alarmierung ergänzen. Ein weiterer Anwendungsfall ist die Alarmierung von speziell ausgebildetem Personal ohne die Nutzung von akustischen Signalgebern.

In der Planungsphase sollte abgestimmt werden, ob eine Planung der Beleuchtungsfläche nach DIN VDE 0833-2 notwendig ist oder ob diese schutzzielorientiert eingeplant werden kann. Beispiele sind eine Werkstatt, in der bei diversen Tätigkeiten mit Gehörschutz gearbeitet werden muss, oder diverse Bereiche auf Baustellen.

Lautsprecheranlage

Zur Alarmierung der Personen im überwachten Bereich kann es notwendig sein, die Alarmierungsfunktion der mBMA um eine Alarmierung mittels Lautsprecher und Sprachansage zu erweitern. Wichtig ist dabei, dass es sich um keine Sprachalarmierungsanlage nach DIN 14675 und DIN VDE 0833-4 handelt. Der Vorteil der Lautsprecheranlage ist, dass Personen mit einem zu definierenden Text alarmiert werden können. Dies kann unter anderem auch klare Anweisungen zum weiteren Verhalten der Personen umfassen. Eingesetzt werden diese Lautsprecheranlagen bisher unter anderem in Bahnhöfen und im Schiffbau.

Alarmweiterleitung

In der Planungsphase wird das Thema Alarmweiterleitung behandelt. Abhängig vom Projekt, von den Gegebenheiten vor Ort und dem Schutzziel kann eine Alarmweiterleitung erforderlich werden. Die technische und organisatorische Umsetzung der Alarmweiterleitung kann auf unterschiedlichen Wegen erfolgen.

Es muss zwingend darauf geachtet werden, dass der Alarm auch beim Empfänger ankommt. Somit muss mindestens eine telefonische Alarmweiterleitung erfolgen, die von dem definierten Empfänger quittiert wird. Die Zahl der Empfänger und die Logik, gemäß der die Empfänger angerufen werden, kann bestimmt werden. Des Weiteren ist es auch möglich, bei der Alarmierungslogik zwischen einem automatischen Brandmelder und einem Handfeuermelder zu unterscheiden.

Montage

Ein orangefarbener Rauchmelder ist an einer weißen Decke mit Magnethaken aufgehängt.
Abb. 4: Montage eines Funk-Rauchmelders mit Magnethaken (Quelle: C. M. Heim GmbH)

Die Montage der Komponenten einer mBMA kann mit unterschiedlichen Montagemitteln erfolgen. Bei der Montage muss darauf geachtet werden, dass sie schnell, sicher und mit einfachen Mitteln erfolgen kann. Die genauen Anforderungen an die Montagearten sollten in der Planungsphase mindestens zwischen Betreiber und Errichter festgelegt werden.

Die Montage der Komponenten sollte immer gemäß der durchgeführten Planung und nach Herstellervorgaben stattfinden. Vom Hersteller wird i. d. R. auch vorgegeben, welche Qualifikationen für die Montage notwendig sind. Sollten dafür Schulungen notwendig sein, müssen diese unbedingt durchgeführt werden. Abbildung 4 zeigt ein Beispiel für eine mögliche Montage der Brandmelder.

Feuerwehrperipherie

Ein Schutzziel gemäß DIN 14675-1 ist das eindeutige Lokalisieren des Gefahrenbereiches und dessen Anzeige. Dies ermöglicht es der Feuerwehr, beim Eintreffen schnellstmöglich den betroffenen Bereich zu lokalisieren und die erforderlichen Maßnahmen einzuleiten. Dazu fordert die DIN 14675-1 ein Feuerwehranzeigetableau (FAT) sowie ein Feuerwehrbedienfeld (FBF) zum Bedienen der BMA [2].

Das schnelle Lokalisieren des Brandes zur Einleitung der erforderlichen Maßnahmen muss auch bei einer mBMA gegeben sein. Deshalb sollte auch eine mBMA mit einem FBF und einem FAT ausgestattet sein. In der Praxis werden das FBF und das FAT oftmals in einer Geräteeinheit als normative Erstinformationsstelle verbaut.

Diese Geräteeinheit kann unterschiedliche Bezeichnungen haben, z. B. Feuerwehr-Informationszentrale (FIZ) oder Feuerwehr-Informations- und Bediensystem (FIBS). An dieser Erstinformationsstelle sollten auch die notwendigen Feuerwehrlaufkarten der mBMA hinterlegt werden. Bei der Montage von FBF, FAT oder FIZ/FIBS muss darauf geachtet werden, dass sie entsprechend den Vorgaben der DIN 14675-1 montiert werden.

Der Beitrag von ist ein Auszug aus dem Kapitel 6.14.12 „Mobile Brandmeldeanlagen“ des Brandschutzatlas. Dieses behandelt umfassend die Bestandteile sowie Planung und Projektierung von mobilen Brandmeldeanlagen.

Quellen

[1] VdS 2008:2009-07: Feuergefährliche Arbeiten – Richtlinien für den Brandschutz

[2] DIN 14675-1:2020-01: Brandmeldeanlagen – Teil 1: Aufbau und Betrieb

[3] Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Verwendung von Arbeitsmitteln (Betriebssicherheitsverordnung – BetrSichV), Fassung Februar 20215, zuletzt geändert Juli 2021

[4] Gesetz über die Durchführung von Maßnahmen des Arbeitsschutzes zur Verbesserung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes der Beschäftigten bei der Arbeit (Arbeitsschutzgesetz – ArbSchG), Fassung August 1998 ,zuletzt geändert Juli 2024

[5] Arten von Rechtsvorschriften, Europäische Union, 2024,URL: european-union.europa.eu/institutionslaw-budget/law/types-legislation_de [zuletzt besucht10.09.2024]

6] Verordnung (EU) Nr. 305/2011 des europäischen Parlamentsund des Rates vom 9. März 2011 zur Festlegung harmonisierter Bedingungen für die Vermarktung von Bauprodukten und zur Aufhebung der Richtlinie 89/106/EWG – Bauproduktenverordnung (BauPVO)

[7] Richtlinie 2014/53/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. April 2014 über die Harmonisierung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über die Bereitstellung von Funkanlagen auf dem Markt und zur Aufhebung der Richtlinie 1999/5/EG

[8] DIN VDE 0833-1:2014-10 (VDE 0833-1): Gefahrenmeldeanlagen für Brand, Einbruch und Überfall – Teil 1: Allgemeine Festlegungen

[9] DIN VDE 0833-2:2022-06 (VDE 0833-2): Gefahrenmeldeanlagen für Brand, Einbruch und Überfall – Teil 2: Festlegungen für Brandmeldeanlagen

[10] Bekanntmachung des Handbuchs der Rechtsförmlichkeit vom 22. September 2008

[11] Übersicht Brandmelder IQ8Quad, Novar GmbH a Honeywell Company, URL: www.esser-systems.com/de/produkte/liste/automatische-melder/serie-iq8quad-1/ [zuletzt besucht 10.09.2024]

zuletzt editiert am 01. Oktober 2025