Die Corona-Pandemie und insbesondere die Einschränkungen im Zuge ihrer Bekämpfung haben die Wirtschaft im letzten Jahr stark beeinträchtigt. Gerissene Lieferketten und enorme Preissteigerungen bei manchen Grundstoffen, Bauteilen und Dienstleitungen gehörten dabei zu den größten Herausforderungen für die Baubranche. Wie die Akteure im vorbeugenden Brandschutz durch das Jahr 2021 gekommen sind und wie sie auf das Jahr 2022 blicken, zeigen die Ergebnisse des FeuerTrutz Konjunkturbarometers.
Der Krieg in der Ukraine hat grausame Folgen für tausende Menschen auf beiden Seiten, vor allem aber für die Zivilbevölkerung in den von Russland angegriffenen Städten und Gebieten. Da erscheint die zusätzliche Unsicherheit für die deutsche Bauwirtschaft nebensächlich. Und doch werden sie erheblich sein und sie prägen schon heute die Erwartungen an den künftigen Konjunkturverlauf. Diesen Aspekt spiegelt die hier ausgewertete Online-Befragung allerdings nicht wider, denn sie fand Ende 2021 und damit über zwei Monate vor dem Angriff auf die Ukraine statt. Dennoch bieten die Ergebnisse einen differenzierten Einblick in die Lage der Branche.
Folgen der Corona-Pandemie

2021 war das zweite Jahr in Folge, in dem die Corona-Pandemie und die Reaktionen der Politik das öffentliche Leben und das Wirtschaften in vielen Bereichen stark prägten. Bei den Befragten zeigt sich jedoch ein indifferentes Bild. Die meisten sehen offenbar keine stark negativen Folgen für ihr Geschäft. Auffällig: fast 25 % der Befragten sahen sogar positive Auswirkungen auf ihren Geschäftserfolg. Weniger als 7 % berichteten von coronabedingten Entlassungen in ihrem Betrieb und nur in 20 % der Unternehmen wurde zeitweise Kurzarbeit eingeführt.
Geschäftsentwicklung 2021

Die Befragten beurteilten die konjunkturelle Lage im vorbeugenden Brandschutz Ende 2021 insgesamt positiv. 15 % hielten die generelle Situation der Branche sogar für ausgezeichnet.

Beim differenzierten Blick auf den eigenen Geschäftserfolg fällt vor allem auf, dass sich 2021 das Geschäft mit gewerblichen Kunden deutlich besser als zuvor entwickelt hat. In keinem Segment gab es starke Einbrüche und am stabilsten zeigte sich das Geschäft mit privaten Auftraggebern.
Ausblick auf 2022

Bei der Vorausschau auf 2022 zeigte sich kaum starke Abweichung zum abgelaufenen Jahr 2021, lediglich beim Geschäft mit den öffentlichen Auftraggebern ist ein leichter Optimismus herauszulesen. Durch die Bank rechneten mehr Befragte mit einer Verbesserung der Situation als mit einer Verschlechterung, was sich ja auch in der generell positiven Markteinaschätzung widerspiegelt.

Bei der Frage nach der erwarteten Entwicklung einzelner Tätigkeiten im vorbeugenden Brandschutz kam die Konzepterstellung insgesamt am besten weg. Mehr als 80 % der Befragten sahen sie eher oder sogar sehr positiv. Immer noch positiv (64 %) aber mit den meisten eher oder sehr negativen Stimmen schnitt die Genehmigung ab. Die Entwicklung aller abgefragten Tätigkeiten wurde aber insgesamt positiv gesehen.

Den Fachkräftemangel hielten die Befragten für das drängendste Problem der Branche – sowohl bei Ausführenden (75 %) als auch bei der Planung, Genehmigung und Prüfung (73 %). Es folgen die hohe Komplexität und als recht neues Thema zu erwartende Terminverzögerungen durch Lieferengpässe. Letztere werden sich durch den Krieg in der Ukraine und die Sanktionen gegen Russland nun eher noch verstärken. Der Umstieg auf Building Information Modeling (BIM), die Digitalisierung insgesamt und die Pandemieauswirkungen halten die Brandschützer demgegenüber für weniger große Herausforderungen.
Über das FeuerTrutz-Konjunkturbarometer
Für das Konjunkturbarometer führt die FeuerTrutz Redaktion jährlich eine offene Onlinebefragung durch.
Zeitraum: Dezember 2021 / Anzahl vollständig ausgefüllter Fragebögen: 174