Weißes Symbol für E-Auto auf grünem Untergrund
Quelle: Ralph Hutter / Unsplash

Forschung 20. July 2023 Forschungsvorhaben BEGIN-HVS: Lagerung von Kfz-Hochvoltspeichern

Antriebsbatterien von E-Fahrzeugen mit Lithium-Ionen-Technologie unterscheiden sich im Brandverhalten gegenüber konventionellen Antriebstechnologien. Das Forschungsprojekt BEGIN-HVS beschäftigt sich mit der Lagerung von Lithium-Ionen-Hochvoltspeichern in Industriehallen. Anfang Juli trafen sich die beteiligten Verbundpartner*innen zum Kick-Off-Termin.

Das Forschungsprojekt behandelt die sichere Lagerung von Antriebsbatterien in Fahrzeugen mit Lithium-Ionen-Technologie aus Sicht der Feuerwehr und Forschung. Diese Hochvoltspeicher sind Lithium-Ionen-Batteriepacks, die in der Regel im Fahrzeugunterboden gekapselt eingebaut sind. Hier ergeben sich Fragen bei der Produktion und Lagerung der Hochvoltspeicher für die Feuerwehren in Bezug auf die Brandausbreitungsdynamik, mögliche nicht beherrschbare Ausbreitungen und auch Großbrandszenarien. Das ist vergleichbar mit der Lagerung von Benzin: In einem Auto ist das beherrschbar – bei Großtanklagern muss man andere Lösungen haben.

Personen auf einem Bild vor einem Feuerwehrfahrzeug (von links nach rechts): Kristina Steinbauer, Dr. Christian Fenster, Anna Guerrero, Christian Schoschies, Jörn-Bo Hein, Marco Henke, Justus Frenz, Dr. Tanja Stimpel-Lindner, Prof. Dr.-Ing. Jochen Zehfuß, Dr. Christian Knaust, Björn Maiworm
(von links nach rechts): Kristina Steinbauer, Dr. Christian Fenster, Anna Guerrero, Christian Schoschies, Jörn-Bo Hein, Marco Henke, Justus Frenz, Dr. Tanja Stimpel-Lindner, Prof. Dr.-Ing. Jochen Zehfuß, Dr. Christian Knaust, Björn Maiworm (Quelle: Berufsfeuerwehr München)

Die offenen Fragestellungen und Wissenslücken haben zu der Forschungskooperation geführt: Die Verbundpartner Branddirektion München (Verbundkoordinatorin, Szenarien, Einsatzkonzept, Empfehlung zu Brandschutzlösungen), Technische Universität - Braunschweig Institut für Baustoffe, Massivbau und Brandschutz (Großbrandversuche mit bis zu 16 Hochvoltspeichern gleichzeitig) sowie die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung BAM (Brandsimulation auf Industriehallengröße, Ausbreitungsabschätzung) forschen gemeinsam mit mehreren assoziierten Partner*innen an der "Beherrschbarkeit von Großschadensfeuern in Industriehallen mit dem Gefahrgut Hochvoltspeicher und deren Ausbreitungsmodelle – BEGIN-HVS". Anfang Juli war Kick-Off bei der Branddirektion München mit allen Partnern.

Hilfestellung für Brandbekämpfung und vorbeugenden Brandschutz

Die Branddirektion München übernimmt neben der Projektleitung die Aufgabe, die Problemstellung zu erarbeiten (Szenarien, Auswertung Brandereignisse) und nach Abschluss der Brandversuche und der Brandsimulationen die Ergebnisse zielgruppenorientiert für Einsatzkräfte aber auch für Brandschutzdienststellen, Planende und Genehmigende aufzubereiten.

Es sollen Hilfestellungen für die Brandbekämpfung sowie für den Vorbeugenden Brandschutz formuliert werden. Die geplante, präventiv orientierte Fachempfehlung zur Lagerung von Lithium-Ionen-Hochvoltspeichern soll etwaige Großbrände mit ausreichend sicheren, wirtschaftlichen und einsatzorientierten Brandschutzlösungen verhindern helfen.

Das Projekt BEGIN-HVS wird im Rahmen des Programms "Forschung für die zivile Sicherheit" in der Fördermaßnahme „Anwender - Innovativ: Forschung für die zivile Sicherheit II“ durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unter dem Förderkennzeichen 13N16603 gefördert und hat eine Laufzeit vom 01.05.2023 bis zum 30.04.2025.

Siehe auch: Fachartikel im Fire Technology Journal "Prescriptive Building Regulations, Safety Objectives, and Residual Risk in Germany"

www.feuerwehr-muenchen.de

zuletzt editiert am 20.07.2023