
Am 21. März 2025 brach in einem Umspannwerk nahe dem Flughafen London-Heathrow ein Feuer aus – mit gravierenden Folgen: 1.300 Flüge wurden gestrichen, über 200.000 Passagiere strandeten, Zehntausende Haushalte waren ohne Strom. Die Ermittlungen der britischen Anti-Terror-Polizei unterstreichen die Dimension des Vorfalls. Was dort geschah, war kein gewöhnlicher Betriebsunfall – es war ein Weckruf.
Für mich als Geschäftsführer eines Unternehmens, das sich auf Hochsicherheitszäune für kritische Infrastrukturen spezialisiert hat, ist klar: Wir stehen am Scheideweg. Die Zukunft des vorbeugenden Schutzes muss neu gedacht werden.
Lange Zeit lag der Fokus auf digitalen Bedrohungen – Firewalls, Cybersecurity, IT-Redundanzen. Doch der Heathrow-Vorfall zeigt: Die größte Achillesferse bleibt oft die physische Zugänglichkeit. Ein einzelner Brand kann eine Kettenreaktion auslösen, die ganze Systeme lahmlegt. Technisches Versagen, Sabotage, hybride Bedrohungsszenarien – all das verlangt nach einem Paradigmenwechsel beim Schutz kritischer Infrastrukturen.
Was heißt das konkret?
Wir brauchen Sicherheitskonzepte, die den physischen Schutz nicht länger als Randnotiz behandeln, sondern als integralen Bestandteil der Resilienzstrategie. Intelligente Hochsicherheitszäune, mobile Schutzlösungen, Zugangskontrollen mit KI-Unterstützung – das ist kein Zukunftsdenken, sondern notwendige Gegenwart.
Als Branche tragen wir Verantwortung, über den Tellerrand zu blicken. Betreiber kritischer Infrastrukturen – ob Energieversorger, Flughäfen oder Rechenzentren – sollten sich fragen: Wie widerstandsfähig sind wir wirklich? Welche Rolle spielt der physische Schutz in unserer Risikobewertung?
Meine Vision: Ein Sicherheitsverständnis, das nicht bei der Firewall endet, sondern Infrastruktur ganzheitlich denkt – digital und physisch. Nur so können wir die Verwundbarkeit unserer vernetzten Welt nachhaltig reduzieren.
Was ist die Reihe "Weitblicker"?
In der Reihe "Weitblicker" kommen eine Vertreterin oder ein Vertreter aus dem vorbeugenden Brandschutz zu Wort und schildern die eigene Vision für die Branche. Die Statements erscheinen in jeder Ausgabe des FeuerTrutz Magazins und online.