Der bvfa - Bundesverband Technischer Brandschutz e.V. hat seine Löschanlagenstatistik aktualisiert und neu ausgewertet. In die seit 2006 erhobene Statistik flossen 92 anonymisierte Meldungen von Betreibern, Errichtern und Herstellern stationärer Löschanlagen aus dem Jahr 2022 ein.
In allen gemeldeten Fällen konnte der Brand durch die Wasser- oder Speziallöschanlage erfolgreich bekämpft werden, erklärt der bvfa auf Basis der erhobenen Daten. Wie in den Vorjahren zeige sich, dass Sprinkleranlagen sehr selektiv löschen.
65 % aller gemeldeten Löscherfolge durch Sprinkleranlagen wurden mit nur einem oder zwei Sprinklern erzielt. Objekte mit hohem Brandrisiko waren erneut EDV-Anlagen (23 % der gemeldeten Brände), elektrische Schaltanlagen (22 %) und Maschinen (16 %). Entsprechend häufig betroffen waren die strom- und maschinenintensiven Branchen Metallverarbeitung (22 %), Automobilindustrie (13 %) und EDV-Dienstleister (10 %). Dort kommen überwiegend Speziallöschanlagen zum Einsatz, im vergangenen Jahr vor allem Inertgaslöschanlagen (37 %) und CO2-Löschanlagen (29 %). In EDV-Anlagen werden auch synthetische (chemische) Löschgase eingesetzt.

Sprinkleranlagen wurden in 23 % der Fälle zur Brandbekämpfung eingesetzt. Sie werden häufig im Handel eingesetzt, auf den 10 % der im Jahr 2022 gemeldeten Löschereignisse entfielen. Bei 97 % der Löschvorgänge lösten die Anlagen automatisch aus, davon in 74 % der Fälle während der Arbeitszeit.
Risikoschwerpunkte waren wie in den Vorjahren EDV-Anlagen, elektrische Schaltanlagen und Maschinen. Hier entstehen insbesondere im Fehlerfall sehr hohe Temperaturen, erklärt der bvfa. Bei Lichtbögen, z. B. durch fehlerhafte Isolierungen, entstehen extrem hohe Temperaturen, die schnell zu einem Brand führen. In Rechenzentren müssen zudem große Wärmemengen abgeführt werden. In der langjährigen IFS-Brandursachenstatistik ist elektrischer Strom mit 33 % nach wie vor die Brandursache Nr. 1. In Maschinen werden häufig brennbare Schmieröle und Kühlflüssigkeiten verwendet, die sich als Nebel in der Maschine verteilen. Bei der Metallbearbeitung können Werkzeugbruch, Fehlsteuerungen oder Trockenlauf der Werkzeuge zur Entzündung des Öl-Luft-Gemisches und damit zu einer Verpuffung mit Folgebrand führen.
In der Löschanlagenstatistik des bvfa melden Betreiber, Errichter und Hersteller von stationären Löschanlagen seit 2006 nachweislich durch stationäre Löschanlagen gelöschte Brände. Erfasst werden unter anderem die Branche, das gelöschte Objekt und die Löschmethode. Die Löschanlagenstatistik beruht auf freiwilligen Meldungen und umfasst kein vollständiges Monitoring aller in Deutschland installierten Löschanlagen. Im bvfa sind u.a. Anbieter von stationärer und mobiler Brandschutztechnik vertreten.
Weitere Informationen zur Löscherfolgsstatistik gibt es auf der Webseite des bvfa. Dort besteht auch die Möglichkeit, eigene Brandberichte für die Statistik einzureichen.