Ein verfallenes Gebäude inmitten eines dichten Waldes, umgeben von grünen Bäumen und Vegetation.
Abb. 1: Hotel Harzburger Hof in Bad Harzburg: Nach mehreren Bränden musste das 1874 eröffnete und seit dem 90er-Jahren leerstehende historische Gebäude schließlich 2017 wegen Einsturzgefahr abgerissen werden. (Quelle: Taken auf Pixabay)

Planung | Ausführung 2024-12-17T08:49:42.120Z Brandzerstörungen in historischen Bauten und Museen in Deutschland

Kulturgüter sind Teil des kulturellen Erbes der Menschheit. Sie sind verbunden mit vielfältigem gesammeltem Wissen, Erfahrungen, Praktiken, Lebensformen sowie kultureller und heimatlich-naturräumlicher Identität. Wird Kulturgut durch Brände zerstört, wird auch eine Quelle von Wissen und Identität beschädigt. Der Beitrag fasst Großbrände zusammen und plädiert für einen denkmalverträglichen, vorbeugenden Brandschutz.

Das kulturelle Erbe besteht aus kulturellen Elementen der Vergangenheit, die für die heutige Zeit weiterhin von Bedeutung sind und besteht aus materiellen als auch immateriellen Elementen. Die materiellen Kulturgüter sind Gegenstände (Bauwerke, Ortszentren, Kunstwerke, Schmuck etc.). Die immateriellen Kulturgüter umfassen alle nicht-gegenständlichen Ausdrucksformen und Verhaltensweisen (Sprache, Musik, Umgangsformen, Wissen, Brauchtum etc.). So definiert die Kulturgüter die Deutsche UNESCO-Kommission und warnt: Werden Kulturgüter zerstört, dann wird auch eine Quelle von Wissen und Identität beschädigt; ein Kulturgut ist im Falle seiner Zerstörung unwiederbringlich verloren [1].

Feuerwehreinsatz in der Altstadt Wismar mit Rauchentwicklung aus einem Gebäude und Feuerwehrleuten, die den Brand bekämpfen.
Abb. 2: Großbrand in der Altstadt von Wismar (Marktplatz) am 29.04.2018, hist. Gebäude ausgebrannt (Quelle: Pressestelle der Hansestadt Wismar)

Zerstört wird Kulturgut besonders durch Brände; insbesondere in Großbränden gehen Kulturgüter verloren, aber auch bei kleinen Bränden verbrennen schnell leicht brennbare Archivstücke, Bilder oder Textilien oder werden durch Ruß zerstört. Die Brandschäden können in historischen Bauten, speziell an Kulturgut, sehr hoch und schmerzlich sein.

Manche Großbrände mit großen Verlusten am Kulturgut im Inland und Ausland werden weltweit bekannt, um hier nur einige aus den letzten Jahren zu erwähnen: Kappelbrücke in Luzern (1993), Sofiensäle in Wien (2001), Anna Amalia Bibliothek in Weimar (2004), Museum der Deutschen Bahn in Nürnberg (2005), Nationalmuseum in Rio de Janeiro (2018), Notre-Dame-Kathedrale in Paris (2019), Burg Shuri in Naha (Japan/2019), Kloster Hosios Lukas in Stiris (Griechenland/2023), Hauptpostamt in Manila (Philippinen/2023), Börsen-Gebäude in Kopenhagen (2024).

Man schätzt sogar, dass weltweit jeden Tag etwa ein historisches Gebäude einem Feuer zum Opfer fällt [2]. Vor Brandschäden werden in Deutschland auch Bauten aus dem UNESCO-Weltkulturerbe nicht verschont (Tabelle 2).

Brände in historischen Bauten und Museen

Im letzten halben Jahrhundert sind in Deutschland mehrere spektakuläre Großbrände in historischen Bauten und Museen ausgebrochen. Als spektakulär können diese Brände deswegen bezeichnet werden, weil sie sehr dramatisch und aufsehenerregend waren sowie Verluste in Millionenhöhe am Kulturgut verursacht haben. In Tabelle 1 sind einige dieser Brände zusammengefasst.

Im 21. Jahrhundert waren weitere große Brände in Baudenkmälern, Museen, Depots und historischen Bauten zu beklagen, die zur Vernichtung von Kulturgut geführt haben (z.B. Abb. 2).

Tabelle 1: Spektakuläre Großbrände in Baudenkmälern und Museen in Deutschland

Brandobjekt Datum Brandursache und
Verluste

Deutscher Dom, Berlin

26.10.1994

Dacharbeiten an der Kuppel

starke Durchfeuchtung des Mauerwerks, Dachaufbau der Kuppel zerstört

Schloss Merode, Langerwehe (Eifel)

19.06.2000

Kaminbrand

Dachstuhl abgebrannt, Obergeschoss und Eckturm ausgebrannt, alte Akten und Urkunden verbrannt, starke Löschwasserschäden

Anna Amalia Bibliothek, Weimar

02.09.2004

Elektrokabel

50.000 Bücher zerstört, 60.000 beschädigt

Museumsdepot der Deutschen Bahn, Nürnberg

17.05.2005

Schweißen (Dacharbeiten)

24 hist. Fahrzeuge zerstört, u.a. Dampf- und Dieselloks, Wagen des Adler-Zuges

Schloss Elmau, Krün-Elmau (Oberbayern)

07.08.2005

Kurzschluss

Hotel in Formen der Reformarchitektur zerstört und teilweise abgerissen

Ev.-ref. St. Martha-Kirche, Nürnberg

05.06.2014

technischer Defekt (Elektro)
bis auf die Grundmauern ausgebrannt

Goetheturm, Frankfurt/M.

12.10.2017

Brandstiftung

Holzturm eingestürzt und vollständig niedergebrannt

Altstadt, Hann. Münden (Südniedersachsen)

06.11.2020

technischer Defekt (Elektro)

mehrere hist. Fachwerkhäuser komplett zerstört

Brandzerstörungen: unwiederbringliche Verluste

In historischen Bauten ist die Brandgefährdung in Hinblick auf das Kulturgut sehr charakteristisch [3]:

  • Nach unmittelbarer Erfassung durch Flammen oder durch Wärmeübertragung über Bauteile bzw. Hitzestauungen verbrennen brennbare und zerspringen nichtbrennbare Kunstgegenstände und Bauteile (Abb. 3).
  • Ruß und Rauch beaufschlagen als fettige und zersetzende Ablagerungen die Oberflächen der Kunstschätze, Wände und Decken, dringen in ihre Substanz ein und zerstören sie.
  • Löschmittel, in erster Linie Löschwasser, das durch Decken in die unteren Geschosse eindringt, durchnässt wertvolle Stuckdecken sowie vom Brand nicht erfasste Räume.
  • Es können sich wegen Einsturzgefahr direkt während des Lösch- und Bergungseinsatzes oder bei Aufräumarbeiten der Brandstelle aus Sicherheitsgründen notwendige Teilabbrüche ergeben; auch vollständige Abrisse von Mauerresten nach dem Brand können vorkommen.
  • Für historische Bauten ist es charakteristisch, dass auch kleinere, räumlich oder flächenmäßig begrenzte Brände großen Schaden anrichten, was im Wesentlichen an ihrer offenen Bauweise liegt.
  • Besonders hoch ist in diesen Bauten die Brandgefährdung über die Dächer, die hohe Brandlasten darstellen und beim Löscheinsatz schwer mit wirksamen Löschstrahlen erreichbar sind.

Schon aus der Auswahl der Großbrände (Tabelle 2) ergibt sich ein eindeutiges Bild der Brandursachen in historischen Bauten und Museen: Die meisten Brände entstehen dort infolge eines Defektes an elektrischen Anlagen und Geräten, durch vorsätzliche Brandstiftung und infolge von unvorsichtig durchgeführten Dach- und Reparaturarbeiten.

Feuerwehrleute inspizieren den durch einen Brand beschädigten Innenraum einer Kirche mit eingestürztem Dach und beschädigten Kirchenbänken.
Abb. 3: Brand in der ev. St.-Jürgen-Kapelle in Wolgast (Vorpommern) am 13.06.2021, Zerstörungen im Altarraum (Quelle: Polizeipräsidium Neubrandenburg)

Die Brandverluste am Kulturgut sind materielle und ideeller Art: Der materielle Verlust bedeutet, dass das Kulturgutstück unwiederbringlich verbrennt und kann nicht als Original wiederaufgebaut oder ersetzt werden (Abb. 4). Nach einem Großbrand mit Vollbrand eines historischen Gebäudes ist eigentlich das Einzige, das versucht werden kann, das historische Erscheinungsbild des Gebäudes wieder herzustellen - diesmal jedoch mit modernen Mitteln. Den Brandberichten folgend scheinen meist die ideellen Verluste von historischen Bauten und Kunstschätzen noch bedeutender für die betreffenden Gesellschaften und Ortschaften zu sein als der materielle Verlust selbst.

Materiell werden in erster Linie solche Kulturgüter vernichtet, die aus brennbaren Stoffen bestehen. Dazu zählen die reichlich in historischen Bauten vorhandenen Gegenstände aus Holz (Dachstühle, Holztonnen, Flachdecken, Holzvertäfelungen, Holzbilder, Figuren, Emporen, Altäre, Turmspitzen, Kuppeln, Möbel, Gestühl), Textilien (Messgewänder, Gemälde, Wandbespannungen, Wirkteppiche), aus Papier und Leder (Urkunden, Bücher, Akten).

Ein Kirchturm und zwei Glocken auf hölzernen Paletten im Vordergrund, mit einer Umgebung aus Bäumen und einem blauen Himmel.
Abb. 4: Großbrand der ev. Christuskirche in Utting am Ammersee (Oberbayern) am 25.08.2021, Holzknüppelkirche ausgebrannt und weitgehend zerstört (Quelle: Sylwester Kabat)

In Baudenkmälern sind ebenfalls Gegenstände und Bauteile aus nichtbrennbaren Materialien hoch brandgefährdet. Dazu zählen Gegenstände und Bauteile aus Stein, Keramik und Gips (Dacheindeckungen, Stützen, Pfeiler, Grabdenkmäler, Bauplastiken, Kapitelle, Zwerggalerien, Wände, Kuppeln, Stuckdecken), aus Metall (Stahlstützen, Dachtragwerke aus Stahl und Gusseisen, Gusseisenstützen, Bleieindeckungen, Kupferdächer, Werkzeuge, Silbergeräte, Orgelpfeifen) sowie aus Glas (Farbfenster, historische Gläser).

Bei hohen Temperaturen, die im Brandfall innen und außen herrschen, schmelzen die Bleieindeckungen, Orgelpfeifen und Silbergeräte, verformen sich die Stahlstützen und Stahldachstühle, zerspringen die Farbfenster, Schieferdächer und Grabdenkmäler und platzen Steine der Stützen und Pfeiler, der Kapitelle, Innenwände und Bauplastiken ab. Finanziell gerechnet sind die Verluste oft in Millionenhöhen zu beziffern.

Der ideelle Verlust äußert sich in den Aussagen und Medienmeldungen noch während eines Brandes und direkt nach Abschluss der Lösch- und Bergungsmaßnahmen in Sätzen wie:

  • „Wir haben unsere Heimat verloren.“
  • „Das war ein Wahrzeichen unserer Stadt.“
  • „Es ist ein Stück der Geschichte des Ortes verbrannt.“
  • „Es war ein wichtiges Ausflugsziel und eines der Kulturdenkmäler, das jetzt durch das Feuer vernichtet wurde.“
Ein mittelalterlicher Turm, aus dem Rauch austritt, während Feuerwehrleute die Szene beobachten.
Abb. 5: Brand im Turm Nördlinger Tor in Dinkelsbühl (Mittelfranken) am 09.08.2023, Museumsgeschosse ausgebrannt (Quelle: Pressestelle der Stadt Dinkelsbühl)

Letztendlich sind Verluste am Kulturgut durch Feuer wegen des geschichtlichen Zeugnisses und der Bedeutung eines historischen Gebäudes, eines Baudenkmals, eines Museums sowie der historischen Ausrüstungsgegenstände, Kunstschätze, Archivalien und Ausstellungsstücke zu beklagen.

Im Angesicht der wachsenden Bedeutung des kulturellen Erbes und ihrer Gefährdung machen sich auch immer mehr Feuerwehren und Brandschutzfachleute Gedanken über den Schutz des Kulturgutes – auch im Einsatz. Das postulierte Aufnehmen des Kulturgutschutzes als Schutzziel des Brandschutzes [4] nimmt Gestalt an [5].

Zu dem Schwelbrand im historischen Hörsaal des berühmten Chemiepioniers Justus von Liebig am 05.12.2022 in Gießen, bei dem auch sein Experimentiertisch zerstört wurde, wird berichtet: „Besonders betroffen von dem Brand war das Herzstück des Museums: der alte Hörsaal, der zum Teil noch aus Liebigs Zeiten stammt. Der historische Vorlesungsraum rund um den Experimentiertisch gilt heute als eine der Geburtsstätten der modernen Chemie.“ [6]

Tabelle 2: Brände und Kulturgutverluste in historischen Bauten und Museen im 21. Jh. in Deutschland (ausgewählte Großbrände 2020-2024, eine vollständige Tabelle finden Sie in der Downloadversion des Artikels)

Brandobjekt Datum Brandursache Verluste

Ortskern, Markt Hohenburg (Oberpfalz)

25.05.2020

techn. Defekt

Dachstühle von 3 hist. Gebäuden und die obersten Geschosse ausgebrannt

Bohrturm der Saline, Einbeck-Salzderhelden (Südniedersachsen)

03.07.2020

Brandstiftung

hist. Holzbohrturm vollständig niedergebrannt

Scheffelhalle, Singen (Bodensee)

17.11.2020

Brandstiftung

hist. Veranstaltungshalle vollständig ausgebrannt

Altstadt (Wallstr./Aegidiplatz), Hann. Münden (Südniedersachsen)

23.01.2021

techn. Defekt (?)

drei hist. Fachwerkhäuser zerstört und abgerissen

Ehem. Färberhaus („Hasenfärbe“), Kaufbeuren (Allgäu)

24.01.2021

unbekannt

Gebäude von 1766 Dachstuhl abgebrannt und abgetragen, erhebliche Löschwasserschäden

Wertacher Mühle, Wertach (Allgäu)

22.03.2021

Fahrlässigkeit mit Feuer (?)

Dachstuhl abgebrannt, Gebäude ausgebrannt und niedergerissen

Ev. St. Jürgen-Kapelle, Wolgast (Vorpommern)

13.06.2021

Brandstiftung

Dachstuhl beschädigt, Decke teilweise eingestürzt, Altarraum zerstört, Orgel völlig verrußt (Abb. 3)

Museumsdorf Cloppenburg, Varrelbusch (Oldenburger Münsterland)

20.07.2021

unbekannt

Maschinenhalle mit hist. Trecker niedergebrannt, Verluste „von immensem kulturhistorischem Ausmaß“

Ev. Christuskirche, Utting am Ammersee (Oberbayern)

25.8.2021

unbekannt

Holzknüppelkirche ausgebrannt und weitgehend zerstört, Dachstuhl eingestürzt (Abb. 4)

Bandelhütte am Hermannsdenkmal, Detmold (Lippe)

28.12.2021

techn. Defekt (?)

hist. Holz-Hütte des Denkmal-Erbauers aus dem 19. Jh. vollständig abgebrannt

Schloss Oberköllnbach, Postau (Niederbayern)

04.02.2022

unbekannt

ein Brandtoter, ehem. Verwaltungsgebäude der barocken Schlossanlage vollständig niedergebrannt

Bremsdorfer Mühle, Schlaubetal (Niederlausitz)

19.05.2022

techn. Defekt

Mühlengebäude aus dem 16. Jh. ausgebrannt, Dachstuhl und Decken eingestürzt, abgetragen

Ehem. Zisterzienserkloster Arnsburg, Lich (Mittelhessen)

21.08.2022

unbekannt

ehem. Zehntscheune am Tor bis auf die Grundmauer abgebrannt

Hist. Hörsaal im Liebig-Museum, Gießen (Hessen)

05.12.2022

techn. Defekt

hist. Auditorium des Liebig-Laboratoriums zerstört, Experimentiertisch verbrannt

Kath. Kreuzerhöhungskirche, Wissen (Westerwald)

10.02.2023

Brandstiftung

barocker Hochaltar, Bänke und Kunstwerke verbrannt, Fresken zerstört, starke Rußschäden

Wohn- und Geschäftshaus Karolinenstraße, Augsburg

26.02.2023

Defekt E-Roller-Akku

Gebäude aus dem 16. Jh. ausgebrannt, Fassade im Zopfstil aus dem 18. Jh. zerstört, Hausmadonna aus dem 18. Jh. von der Fassade verrußt gerettet, Haus abgerissen

Suck´sche Kate, Glinde (Metropolregion Hamburg)

11.07.2023

Brandstiftung (?)

Reetdachhaus aus dem 18. Jh. bis auf die Grundmauer abgebrannt

Eisenbahn- und Technikmuseum, Schwerin

21.07.2023

techn. Defekt

große Teile des Daches niedergebrannt, viele Museumsstücke verloren, hist. Archiv verbrannt

Wendorfsche Mühle, Wolgast (Vorpommern)

04.08.2023

Brandstiftung

hist. Backsteingebäude vollständig ausgebrannt

Ev. Stadtkirche, Großröhrsdorf (Sachsen)

04.08.2023

Brandstiftung

barocke Kirche einschließlich Kirchturm bis auf die Grundmauer abgebrannt

Turm Nördlinger Tor, Dinkelsbühl (Mittelfranken)

09.08.2023

techn. Defekt

zwei Turm/Museumsgeschosse aus dem 15. Jh. ausgebrannt, mittelalterliche Exponate zerstört, großer Löschwasserschaden (Abb. 5)

Neutorturm, Arnstadt (Thüringen)

14.04.2024

Brandstiftung

Turmdach niedergebrannt und abgetragen, Löschwasserschäden

Landschaftsmuseum Angeln/Unewatt, Langballig (Schleswig)

29.06.2024

Brandstiftung (?)

hist. Reetdachhäuser zerstört: Marxen-Bauernhaus von 1626 vollständig ausgebrannt und eingestürzt, Museumshauptgebäude bis auf die Grundmauer niedergebrannt

Karlsburg („Haus der vier Türme“), Bad Ems (Teil des UNESCO Welterbes „Great Spa Towns of Europe“) (Lahn)

03.07.2024

noch unbekannt

Dachstuhl aus dem 17. Jh. niedergebrannt, zwei Zwischengeschosse eingestürzt, starke Löschwasserschäden

Altstadt / Stadlerhaus, Konstanz (Bodensee)

25.07.2024

techn. Defekt (Elektrokabel)

Wohn- und Geschäftshaus in den Geschossen ausgebrannt, Giebel einsturzgefährdet, teilweise abgerissen

Fazit

Neben katastrophalen, größeren Waldbränden weltweit und Großbränden von einzelnen Objekten mit mehreren Brandtoten wie Flughäfen, Hochhäusern oder Fabrikhallen, drängen in den letzten Jahrzehnten auch Brandzerstörungen in historischen Bauten vermehrt ins Bewusstsein der Menschen.

Der jüngste Brand in der Konstanzer Altstadt am 25.07.2024 hat nicht nur materielle Schäden verursacht, sondern auch eine Welle der Besorgnis innerhalb der Gemeinschaft ausgelöst. Historische Gebäude sind ein wertvoller Bestandteil der Identität einer Ortschaft und Landschaft und ihr Verlust wird stets als tragisch empfunden. Die aktuellen Abbrucharbeiten in Konstanz sind ein notwendiger Schritt, um die Sicherheit der Anwohner zu gewährleisten und das Risiko zukünftiger Vorfälle zu minimieren. Sie bedeuten aber vor allem den Verlust, die Vernichtung eines Kulturguts [7].

Die reelle Brandgefährdung ermahnt in jedem historischen Bau und jedem Museum zur Überlegung: Brandschutz oder Kulturgutverlust! Die jüngsten Großbrände wie etwa der Börse in Kopenhagen, der Karlsburg in Bad Ems und des Stadlerhauses in Konstanz sowie auch die neuesten Anerkennungen als UNESCO-Weltkulturerbe der Siedlung der Herrnhuter Brüdergemeine in Herrnhut (Sachsen) und des Residenzensembles in Schwerin (Mecklenburg) verpflichten geradezu zu einem denkmalverträglichen Brandschutz.

Quellen

1. Deutsche UNESCO-Kommission – URL: https://www.unesco.de/kultur-und-natur/kulturgutschutz (Stand: 11.7.2024) – K. von der Decken: Blickwinkel Kulturgüterschutz durch die UNESCO. Hg.: Deutsche UNESCO-Kommission e. V., Bonn 2019

2. CTIF– International Association of Fire and Rescue Services: Historische Gebäude scheinen trotz ausgeklügelter Brandschutzpläne ein Brandproblem zu haben, vom 22.04.2024 – URL: https://www.ctif.org/de/news/historische-gebaeude-scheinen-trotz-ausgekluegelter-brandschutzplaene-ein-brandproblem-zu (Stand: 22.7.2024)

3. S. Kabat: Brandschutz in historischen Bauten. Köln: FeuerTrutz 2017, S. 30 ff.

4. S. Kabat: Kulturgutschutz als Schutzziel des Brandschutzes. In: vfdb-Zeitschrift für Forschung, Technik und Management im Brandschutz 47 (1998) 1, S. 16 – 22

5. S. bspw. Texte aus den letzten Jahren: Landesfeuerwehrschule Baden-Württemberg: Brandschutz in Kultur- und Sakralbauten. Hinweise zum organisatorischen Brandschutz. Bruchsal 2021 – Landesfeuerwehrschule Baden-Württemberg: Einsatztaktik für die Feuerwehr. Hinweise zu Bränden in Kultur- und Sakralbauten. Bruchsal 2021 – Bayerische Ingenieurkammer-Bau: Feuerwehreinsatz und Schutz von Kulturgut. München 2021 – M. Rüffer: vfdb kooperiert beim Kulturgutschutz mit Restauratoren – URL: https://www.feuerwehrmagazin.de/wissen/praxistipps-kulturgutschutz-fuer-feuerwehren-63517 (Stand: 11.07.2024)

6. A. Gottschalk: Ein Jahr nach Brand in historischem Labor. So läuft der Wiederaufbau im Gießener Liebig-Museum, vom 18.12.2023 – URL: https://www.hessenschau.de/kultur/ein-jahr-nach-brand-so-laeuft-der-wiederaufbau-im-giessener-liebig-museum-v1,liebig-museum-giessen-100.html (Stand: 29.07.2024)

7. Brand in Konstanz: Abbrucharbeiten und Sicherheitsmaßnahmen nach Feuer in der Altstadt, Der Vorreiter vom 27.07.2024 – URL: https://www.vorreiter-zeitung.de/post/brand-konstanz-abbrucharbeiten-sicherheitsmassnahmen-altstadt (Stand: 28.7.2024)

Der vollständige Artikel ist als kostenloser Download verfügbar. Dieser enthält die ausführliche Tabelle 2 mit Bränden und Kulturgutverlusten in historischen Bauten und Museen in Deutschland von 2020 bis 2024.

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